Neben der Lacknerkante der nach den großen Felsstürzen einzig in der Südwand erhaltene klassische Anstieg. 1903 von Gustav Jahn, Wiener Alpenmaler und Bergsteiger (angeblich ohne einen einzigen Haken zu schlagen) mit Otto Laubheimer erstbegangen. Wilde Hunde (Jahn ist 1919 an der Ödsteinkante abgestürzt, Laubheimer 2 Monate nach der Erstbegehung beim Hochtor, beide Gesäuse). Nach der ersten SL folgt die Kletterei der gut sichtbaren Verschneidung bis zum Gipfel der 2.459 m hohen (großen) Bischofsmütze. Der Fels ist großteils fest (trotzdem solltenjeder Griff sorgfältig geprüft werden), die Stände sind jeweils mit 2 Klebehaken versehen. Dazwischen steckt etwas altes Material, die vorhandenen Repschnüre und Seilreste sind schon von etwas weifelhafter Qualität. Die zwei Schlüselstellen in der 3. und 4. SL sind  abgespeckt und bei freier Begehung keine 5er Stellen mehr. Mit Cams und Keilen kann noch 'nachgebessert' werden, stürzen sollte man eher nicht, da das Gelände gestuft ist. Alles in allem eine schöne, aber nicht zu unterschätzende Felsfahrt.

Zustieg: Von der Hofpürglhütte über das Eiskar in ca. 75 min erreicht man seilfrei (am Vorbau einige 2er Stellen) die Südwand. Einstieg bei Stand mit Kette.

Routenverlauf: Über steilen Fels (III) auf gut sichtbae Terrasse, dann immer der Verschneidung folgend zum Gipfel.

Abstieg: Etwas unterhalb des letzten Standes ist rechts des Jahnwges der Abseilstand der Sportkletterroute 'spigolo cento'. Über diese Route lässt sich mit 60 m Doppelseil gut abseilen. Ratsam ist es zuerst alle, sich nach jeweils 30 m anbietenden Abseilstände anzusteuern, dann kann man Probleme beim Abziehen ziemlich sicher vermeiden. Zuletzt kann man durchaus eine 50 m lange Abseilfahrt genießen. Als Variante bietet sich natürlich auch der  Normalweg (abklettern und abseilen) an.  An schönen Tagen ist dort aber meist viel Verkehr (Steinschlag!!). Wer noch Lust und Kraft hat, kann nach 2 Mal abseilen die letzten beiden SL (VII- und VI-) der bestens abgsicherten Route 'Spigolo Cento' klettern.

Material: mindestens 50 m Doppelseil, 10 Exen, Bandschlingen, Keilsortiment, Friends, Helm. Rucksackdepot beim Einstieg; es empfiehlt sich, dass der Vorsteiger ohne Rucksack klettert (Kamin, enge Verschneidungen).