Lauf Forest Lauf; bis VI; alpine Tour im Toten Gebirge; 27.7.13

Einer der längsten Klettertage bisher. Mit Zu- und Abstieg an einem der heißesten Tage des Jahres, Verhauer, Routenlinie suchen, sind schon mal 14 Stunden zusammengekommen. Die Schwierigkeit der Route selbst hält sich mit einer 6er Seillänge in Grenzen. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass der Routensetzer sich nicht ganz schlüssig war, soll’s eine alpine Tour werden oder auch Sportkletterelemente enthalten (das soll grundsätzlich die Leistung des Routensetzers nicht schmälern). Letztere verlassen oftmals den logischen Routenverlauf (sodass man suchen muss) und haben alpine Hakenabstände. Darüber hinaus stimmen die im Internet zugänglichen Topos nicht immer mit der Realität überein, was einerseits den Verlauf, die Seillängen als auch die Schwierigkeitsangaben betrifft. Auch die Stände (weil zumeist nur mit einem Bohrhaken versehen), sind als solche nicht immer zu erkennen bzw. zu finden. Resumee: im Tourenbuch steht eine lange, alpine Route, Wiederholung ausgeschlossen. Wie überhaupt die Route offensichtlich (wegen des langen Zu- und Abstieges?) selten begangen wird. Seit 2009 habe ich im Routenbuch rund ein Dutzend Begehungen gezählt.

Einstieg: Dieser ist leicht zu finden. Etwas vor dem ‚Urbanband’ zweigt man nach rechts über Schottergelände (Gries!) zum Sicherungshaken.  SL 1 bis 3 sind noch plangemäß nach Topo. SL 4 hat es aber in sich. Nachdem man sich durch etwas ‚Schutt‘ gewühlt hat, steht man vor einer fast grifflosen Senkrechten,  die nur 5+ sein soll (Einschätzung mindestens 6). Warum in dieser Wand nur 2 Bohrhaken sind, der erste davon ziemlich weit oben, bleibt ein Rätsel. Ein Abflug vor dem klicken der Exe hätte böse Folgen. Gott sei Dank kann man diese Stelle links über eine kleine raue Rampe, die mit einem mittleren Friend gut absicherbar ist, umgehen. Nach er 6. SL (Querung ‚Tanzboden‘) nicht links der Rinne weiter (wie auf einem Topo eingezeichnet), sonder nach dem Stand die Rinne nach rechts queren und die (schönen) Platten hinauf. In der 9. SL entpuppt sich ein nur mit einem Haken (wieder weit oben) abgesicherter rissartiger Aufschwung, lt. Topo 4, als reinrassige 5er Stelle. Bei Abflug Grounder. Moral zeigen und durchziehen. Die 12. SL ist die schönste der ganzen Tour. Doppelverschneidung alles 6, halbwegs abgesichert; gegen Ende soll‘s 2er Gelände sein? Sorry, die Querung ist mindestens 4+ und nicht zum absichern. Wo aber bitte ist der Stand? Nicht von den lt. Topo 30 Klettermetern irritieren lassen. Man darf sicher noch 20 m dranhängen, bevor man zum Stand mit 2 Bohrhaken (einer der wenigen mit Redundanz) kommt. Die letzten beiden SL sind plattiges  4er und 5er Gelände, wobei der Routenverlauf unlogisch und die Stände (für uns) nicht wirklich zu finden waren. Man kann aber im ‚logischen‘ Verlauf, zuerst in einem gut ausgeprägten Riss und dann entlang einer ‚Mauer‘ mit Friends gut absichern.

Ausrüstung: 60 m Seil (50 m sind zu kurz, Doppelseil empfohlen), Helm (viel Steine in der Route), 6-8 Exen, mehrere Schlingen zum verlängern; kleine und mittlere Friends, 1 Satz Keile; und vor allem viel zum Trinken mitnehmen (2-3 l pro Person).

Abstieg: südwestlich zum Grieskarsteig (ca. 1 Stunde, Steinmänner) und dann mindestens 2 Stunden ins Tal. Bei schneereichem Winter wird die Tour vor Juni nicht zu begehen sein.

Topo

Traunstein 2012; Route Kaffee & Kuchen
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Klettern im Yosemite
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